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Konjunkturpaket und Apotheken

Es wird u.a. eine temporäre Mehrwertsteuersenkung geben: Vom 1. Juli bis zum 31. Dezember dieses Jahres soll der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent herabgesetzt werden. 20 Milliarden an Einnahmen werden dem Bund dadurch laut dem Eckpunktepapier entfallen, umgekehrt soll aber die Binnennachfrage angekurbelt werden.

Im Selbstzahlerbereich schlägt die Mehrwertsteuer bei OTC-Medikamenten mit einem Gesamtumsatz von 6,9 Milliarden Euro (reale Abverkaufspreise, rAVP) mit 1,1 Milliarden Euro zu Buche – bezogen auf das Gesamtjahr ergäben sich so Einsparungen von 150 Millionen Euro, bezogen auf die Laufzeit von sechs Monaten entsprechend rund 75 Millionen Euro. Im Bereich der Nichtarzneimittel fiel 2019 ein Gesamtumsatz von 5 Milliarden Euro an. Weil hier teilweise der reduzierte Satz von 7 Prozent gilt, lässt sich auf die Schnelle keine Mehrwertsteuerlast errechnen. Insight Health rechnet mit einem Anteil von 20 Prozent reduzierter Produkte und schätzt die Mehrwertsteuer in diesem Bereich auf 701 Millionen Euro, was eine mögliche jährliche Einsparung von 104 Millionen Euro ergibt.

 

Viele Inhaber wird die Maßnahme vor die Frage stellen, ob sie den neuen Steuersatz durch Preissenkungen an die Kunden weitergeben oder sich über die höhere Marge freuen.

Es wurde zudem beschlossen, im Rahmen einer „Sozialgarantie 2021“ die Sozialversicherungsbeiträge bei maximal 40 Prozent zu stabilisieren, indem darüber hinaus gehende Finanzbedarfe aus dem Bundeshaushalt jedenfalls bis zum Jahr 2021 gedeckt werden.

 

(Quelle: Apotheke ADHOC)